Thrombose: Definition, Symptome, Anzeichen & Behandlung

Valentin Kronreif ist Mitgründer bei anni.care
verfasst vonValentin Kronreif
zuletzt aktualisiert am3. November 2023

Thrombose – ein Wort, das vielen von uns Angst einjagt. Doch was steckt tatsächlich dahinter? In diesem Artikel beleuchten wir, was genau eine Thrombose ist, welche Arten es gibt und welche Ursachen und Risikofaktoren zu dieser Erkrankung führen können. Außerdem erfahren Sie, wie man eine Thrombose erkennt, wie sie diagnostiziert und behandelt wird und welche Möglichkeiten es zur Vorbeugung gibt.


Begleiten Sie uns auf dieser informativen Tour, um mehr über eine Krankheit zu erfahren, die allein in Deutschland jährlich bis zu 100.000 (Deutsche Gesellschaft für Angiologie) Menschenleben fordert. Am Ende des Artikels beantworten wir noch weitere häufig gestellte Fragen.

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Thrombose

Eine Thrombose ist ein medizinisches Phänomen, bei dem ein Blutgefäß teilweise oder vollständig durch einen Blutpfropf, auch Thrombus genannt, blockiert wird. Der Thrombus, aus dem Griechischen für „Pfropf“ oder „Klumpen“, entsteht durch Gerinnung und Verklumpung der Blutplättchen.


Dieser natürliche Schutzmechanismus, der normalerweise zur Wundheilung dient, kann zu Problemen führen, wenn er in den Blutgefäßen auftritt und den Blutfluss stört. Je nachdem, ob die Thrombose in einer Arterie oder Vene auftritt, spricht man von einer arteriellen oder venösen Thrombose, wobei beide Formen schwerwiegende Folgen haben können. Thrombosen sind potenzielle „tickende Zeitbomben“, da sie lebensbedrohliche Zustände wie Lungenembolie oder Schlaganfall auslösen können.

die in 3 Hauptkategorien unterteilt werden können: 

  1. gestörter Blutfluss

  2. veränderte Gefäßwand

  3. veränderte Blutzusammensetzung

1. Gestörter Blutfluss


Ein gestörter Blutfluss kann durch längere Inaktivität, wie Bettruhe oder langes Sitzen, verursacht werden. Diese Faktoren führen dazu, dass das Blut in den Venen langsamer fließt und sich dadurch Gerinnsel bilden können. Das funktionale Prinzip der „Muskelpumpe“ spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Aktive Beinmuskeln fördern den Blutfluss in den Venen. Bei Inaktivität kann es hingegen zu Blutstauungen kommen.

2. Veränderungen an der Gefäßwand


Veränderungen an der Gefäßwand können durch Verletzungen, Verbrennungen, Entzündungen oder Infektionen entstehen. Gefäßschäden erhöhen die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel an den geschädigten Stellen bilden.

3. Veränderte Blutzusammensetzung


Die dritte Kategorie der Thrombose Ursachen betrifft Veränderungen in der Blutzusammensetzung. Verschiedene Faktoren, wie genetische Blutgerinnungsstörungen, Medikamente, Krebserkrankungen, Übergewicht und Schwangerschaft können zu einer verstärkten Blutgerinnung führen, was als Thrombophilie bezeichnet wird.


Es ist wichtig zu beachten, dass eine Thrombose mehrere Ursachen haben kann und oftmals eine Kombination von Faktoren zum Tragen kommt. Im weiteren Verlauf kann die Entstehung eines Thrombus zu ernsten gesundheitlichen Komplikationen führen, wie zum Beispiel einer Lungenembolie oder einem Schlaganfall.

Es gibt eine Vielzahl von Risikofaktoren, die zur Entstehung einer Thrombose beitragen können. Dieses Kapitel beleuchtet die wesentlichen Faktoren, sowohl vermeidbare als auch unvermeidbare, und erläutert ihre Rolle bei der Thromboseentwicklung.

1. Der Entzündungsfaktor


Ein wesentlicher Faktor für das Entstehen von Thrombosen sind Entzündungen im Körper. Diese können das Blut dicker machen, den Blutstrom verlangsamen und somit die Gefahr einer Gerinnung des Blutes in den Blutgefäßen erhöhen. 


In Kombination mit Immobilität oder Bettlägerigkeit, wie sie oft nach fieberhaften Infekten, Operationen oder Verletzungen auftreten, kann dies zu einer fehlenden Aktivität der Wadenpumpe führen, wodurch der venöse Rückstau behindert und das Thromboserisiko erhöht wird.

2. Das Alter


Mit zunehmendem Alter steigt das Thromboserisiko weiter an. Dies ist zum einen auf Ablagerungen in der Blutbahn zurückzuführen, die mit dem Alter wahrscheinlicher werden, und zum anderen auf die Abnahme der körperlichen Aktivität und Muskelmasse im Alter. Krampfadern, die durch nachlassendes Bindegewebe begünstigt werden, können die Blutflussgeschwindigkeit verlangsamen und so ebenfalls zur Thromboseentstehung beitragen.


Insbesondere ab dem Alter von 50 Jahren steigt das Basisrisiko für Beinvenenthrombose und andere Formen, wenn es zu Entzündungen bei fehlender Wadenpumpe kommt. 


Allerdings können auch jüngere Menschen betroffen sein, insbesondere bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren wie Thrombose-Vorerkrankungen, Rauchen, Schwangerschaft, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Tumorerkrankungen, ausgeprägten Krampfadern, kranken Venenklappen, der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel oder einer erblich bedingten erhöhten Gerinnungsneigung, wie sie zum Beispiel bei der Faktor-V-Leiden-Mutation auftritt.

Thrombose Aussehen

3. Die Lebensweise


Die eigene Lebensweise kann ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf das Thrombose-Risiko haben. Bewegungsmangel, Übergewicht, Nikotin- und Alkoholkonsum sind bekannte Risikofaktoren. Gleiches gilt für Erkrankungen wie Herzschwäche, akute Infektionen oder Krebserkrankungen. Bluthochdruck und die Verwendung von Hormonersatzpräparaten, etwa gegen Wechseljahresbeschwerden, können ebenfalls dazu beitragen, das Thromboserisiko zu erhöhen.

4. Schlaganfall


Ein erhöhtes Thrombose Risiko besteht zudem nach einem Schlaganfall, da eine Lähmung die Muskelpumpe, die den Blutfluss unterstützt, lahmlegen kann. Ein stockender Blutfluss begünstigt wiederum die Bildung von Blutgerinnseln.

5. Krankenhausaufenthalt


Krankenhauspatienten sind, insbesondere nach Operationen, einem erhöhten Beinvenenthrombose Risiko ausgesetzt. Die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes kann durch lange Liegezeiten und Venenverweilkatheter verlangsamt werden, was die Bildung von Blutgerinnseln begünstigt.

6. Lange Flugreisen


Lange Flugreisen erhöhen zwar das Thromboserisiko, jedoch ist dieses im Allgemeinen eher gering und betrifft hauptsächlich Passagiere, die ohnehin ein höheres Thrombose Risiko haben: Zum Beispiel ältere Menschen, Personen mit Krampfadern oder in Fällen, in denen bereits eine Venenthrombose vorlag.


Insgesamt können viele verschiedene Faktoren die Chancen auf eine Thrombose erhöhen. Die Kenntnis dieser Faktoren und eine angepasste Lebensweise können jedoch dazu beitragen, das persönliche Thromboserisiko zu reduzieren.

Thrombose Arten: Venenthrombose & arterielle Thrombosen

Abschnitt mit dem Namen Thrombose Arten: Venenthrombose & arterielle Thrombosen

Eine Thrombose ist ein ernst zu nehmendes medizinisches Ereignis. Dieser Thrombus kann sowohl in Arterien (arterielle Thrombosen) als auch in Venen (venöse Thrombosen) auftreten.


Abhängig von ihrem Entstehungsort haben sie unterschiedliche Eigenschaften und gesundheitliche Auswirkungen und werden zudem mit verschiedenen ICD-Codes belegt. Weitere Informationen zu den ICD-Codes erhalten Sie beim Bundesministerium für Gesundheit.

Arterielle Thrombosen


Arterielle Thrombosen entstehen, wenn sich ein Blutgerinnsel in einer Arterie bildet, die Blut vom Herzen zu den Organen transportiert. Arterienthrombosen entstehen in den meisten Fällen durch geschädigte Wände der Blutgefäße, aufgrund von Arterienverkalkung und daraus entstehenden Thromben. Arterielle Thrombosen können in den Herzkranzgefäßen vorkommen, was in den Folgen zu einem Versagen des Herzens (Herzinfarkt) führen kann.

Koronarthrombose


Die Koronarthrombose ist eine spezifische Form der arteriellen Thrombose am Herz. Sie entsteht, wenn ein Thrombus in einem der koronaren Blutgefäße, die das Herz mit Blut versorgen, gebildet wird. Dies kann zu starken Brustschmerzen führen und im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt auslösen.

Venenthrombosen


Thrombosen in den Venen entstehen, wenn sich ein Blutgerinnsel in einer Vene bildet, das Blut von den Organen und Muskeln zum Herzen transportiert (zum Beispiel in den Beingefäßen).

Tiefe Venenthrombose (TVT)


Die tiefe Beinvenenthrombose tritt auf, wenn sich ein Blutgerinnsel in einer tiefen Vene, in den Beinvenen, bildet. Eine TVT kann jedoch auch in einem anderen Gefäß im Körper vorkommen und ist nicht auf das Bein beschränkt. Sie kann plötzliche Schwellungen, Schmerzen und Hautverfärbungen am betroffenen Bein verursachen.

Oberflächliche Venenthrombose (OVT)


Im Gegensatz zur TVT tritt eine oberflächliche Venenthrombose in einer oberflächlichen Vene auf, oft in Verbindung mit einer Venenentzündung. Symptome können ein gespanntes Hautgefühl oder eine auffällige Krampfader sein.

Mehretagen-Thrombose


Die Mehr-Etagen-Thrombose ist eine fortgeschrittene Beinvenenthrombose, bei der das Blutgerinnsel mehrere Segmente eines Blutgefäßes blockiert und sich in angrenzenden Gefäßen im Bein ausdehnt.

Reisethrombose


Die Reisethrombose ist eine Form von Thrombosen in den Venen, die nach längeren Reisezeiten mit wenig Bewegung auftreten kann, insbesondere während Flugreisen. Die geringe Bewegung kann den Blutfluss verlangsamen und so die Bildung eines Blutgerinnsels begünstigen.

Analthrombose


Eine Analthrombose tritt auf, wenn ein Blutgerinnsel eine Vene im oder um den After blockiert. Dies kann starke Schmerzen und eine sichtbare Schwellung verursachen.

Pfortaderthrombose


Bei der Pfortaderthrombose bildet sich ein Blutgerinnsel in der Pfortader, die die Leber mit Blut aus dem Darm versorgt. Eine solche Thrombose kann zu schweren Komplikationen führen. Typische Thrombose Symptome in diesem Fall sind starke Blutungen oder Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum (Aszites).

Sinusvenenthrombose


Die Sinusvenen Thrombose ist eine seltene Form der Thrombose, bei der sich ein Thrombus in den Hirnvenen bildet. Die Sinusvenen Thrombose kann Kopfschmerzen, epileptische Anfälle oder neurologische Ausfälle hervorrufen.

Retinale Venenthrombose


Die retinale Venenthrombose entsteht, wenn ein Thrombus eine der Venen blockiert, die das Blut aus der Netzhaut des Auges abtransportieren. Sie kann zu plötzlicher Sehverschlechterung oder sogar zum Sehverlust führen.

Arm- und Schultergürtelvenenthrombose


Beim Paget-von-Schroetter-Syndrom handelt es sich um eine Thrombose der tiefen Arm-, Achsel- oder Schlüsselbeinvene.


Es ist wichtig zu verstehen, dass alle Thrombose Formen – von der Beinvenenthrombose bis zur Pfortader Thrombose – potenziell gefährlich sein können. Ein Thrombus in den Venen kann sich lösen und im Blutstrom in andere Teile des Körpers gelangen, wo es zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann. Hierzu zählen eine Lungenembolie, ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt. Daher ist es immer wichtig, bei Verdacht auf eine Thrombose sofort einen Arzt aufzusuchen.

Weiterführender Artikel: Thrombose im Arm

Das Erkennen und richtige Deuten von Thrombosen ist essenziell, da eine schnelle Behandlung der Erkrankung viele Komplikationen verhindern kann. Die Thrombose Symptome variieren je nach dem Ort der Thrombose, sei es nun im Unterschenkel, dem Gesäß, den Beinvenen oder an anderen Stellen am Körper. Die Thrombose Symptome können manchmal schwer zu identifizieren sein, da sie anderen Erkrankungen ähnlich sein können oder auf ein postthrombotisches Syndrom verweisen. 

Thrombose Aussehen


Tiefe Venenthrombose (TVT)

Bei einer tiefen Venenthrombose, die meist die Blutgefäße der Beine betrifft (hier speziell in den Beinvenen), sind folgende Anzeichen zu bemerken:

  • Beschwerden im Bein oder in der Hüfte

  • Druckempfindlichkeit

  • Vorwölbung und Spannungsgefühle

  • Warme, gerötete Haut

  • Muskelkrämpfe

  • Sichtbare Venen: Dies tritt auf, wenn das Blut über die wegen eines Blutpfropf verstopfte Vene nicht mehr richtig abfließen kann und vermehrt durch oberflächlich gelegene Venen der Beine strömt.

Oberflächliche Venenthrombose (OVT)


Bei dieser Thrombose Form bildet sich ein Blutgerinnsel in den Venen nahe der Hautoberfläche. Wegen dieses Blutgerinnsels können folgende Thrombose Symptome auftreten:

  • Stechende, brennende Schmerzen bei Druck auf die Venen, oft im Unterschenkel

  • Venenabschnitt zeigt einen roten Strang auf der Haut

  • Gerötete Haut und Wärmegefühl

Arterielle Thrombose


Diese Form der Gefäßerkrankung tritt auf, wenn sich ein Blutgerinnsel in den Arterien bildet. Symptome können sein:

  • Ziehende Schmerzen auch in Ruhe

  • Schweregefühl in den Beinen

  • Engegefühl in der Brust

  • Schwindel und Bewusstseinsstörungen

  • Seh- und Sprachstörungen

  • Atemnot


Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome von Thrombosen von der betroffenen Vene oder Arterie abhängen. Manchmal können Thrombosen auch keine Anzeichen haben, daher ist es immer wichtig, bei Verdacht auf eine arterielle Thrombose, eine tiefe Beinvenenthrombose oder eine Beinvenenthrombose im Allgemeinen einen Arzt zu konsultieren. Dies wird auch durch die Deutsche Gesellschaft für Angiologie empfohlen.

Die Feststellung einer Thrombose ist nicht immer einfach, da ihre Symptome oft unspezifisch sind und mit anderen Erkrankungen verwechselt werden können. Um eine korrekte Diagnose zu stellen, müssen Mediziner sowohl die körperlichen Symptome des Patienten als auch seine Krankengeschichte und Risikofaktoren berücksichtigen. Ansonsten spielen diverse diagnostische Tests eine entscheidende Rolle.

1. Bluttest


Ein erster Schritt zur Diagnose einer tiefen Venenthrombose ist oft ein Bluttest, der als D-Dimer-Test bezeichnet wird. Bei diesem Test misst der Mediziner die Konzentration von D-Dimeren im Blut, das sind Spaltprodukte, die der Körper produziert, wenn er ein Blutgerinnsel abbaut. Ein unauffälliger D-Dimer-Test kann eine Thrombose ziemlich sicher ausschließen. Ist der Test jedoch auffällig, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

2. Ultraschalluntersuchung


Der nächste Schritt ist vielfach eine Ultraschalluntersuchung, auch als Duplex- oder Doppler-Ultraschall bekannt. Diese Untersuchung gibt dem Arzt Aufschluss über den Zustand der tiefen Beinvenen und den Blutstrom in diesen Venen. Wenn der Verdacht auf eine tiefe Venenthrombose nahe liegt, wird in der Regel sofort eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.

3. Weitere bildgebende Verfahren


Weitere bildgebende Verfahren wie die Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) oder die Computertomografie (CT) können von der Abteilung für Innere Medizin eingesetzt werden, um Blutgerinnsel in Organen, den Venen des Beckens oder der Hohlvene im Bein oder anderen Stellen im Körper sichtbar zu machen. Eine Röntgenuntersuchung der Gefäße (Angiographie) oder eine Phlebographie, bei der ein Kontrastmittel in die betroffenen Venen gespritzt und ein Röntgenbild angefertigt wird, sind nur selten nötig.

4. Thrombophilie-Diagnostik


Findet sich kein plausibler Auslöser für ein Blutgerinnsel, wird eine sogenannte Thrombophilie-Diagnostik durchgeführt, um eine zugrundeliegende angeborene Blutgerinnungsstörung auszuschließen. Insbesondere bei jüngeren Patienten fahndet der Arzt auch nach angeborenen Anomalien der Venen und anderen Ursachen. Bei älteren Menschen wird manchmal eine Tumorerkrankung als mögliche Ursache einer Thrombose in Betracht gezogen.

Thrombose Selbsttest: Haben Sie ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose?

Abschnitt mit dem Namen Thrombose Selbsttest: Haben Sie ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose?

Sie können einen Selbsttest machen, um eine mögliche Gefährdung durch Thrombose festzustellen. Beantworten Sie die folgenden Fragen bitte ehrlich mit Ja oder Nein und beachten Sie die Hinweise am Ende:

  1. Abends oder nach längerem Stehen fühle ich schwere, müde Beine und habe Spannungsgefühle oder nächtliche Wadenkrämpfe.

  2. In meiner Familie gibt es Fälle von Venenerkrankungen.

  3. Ich bin eine Frau und habe Anzeichen einer Bindegewebsschwäche.

  4. Ich bin über 60 Jahre alt.

  5. Ich bin Raucher/in.

  6. Ich leide unter Besenreisern oder Krampfadern.

  7. Ich nehme Hormonpräparate ein oder befinde mich in einer Schwangerschaft.

  8. Ich hatte schon einmal eine Venenentzündung am Bein.

  9. An meinem Unterschenkel oder im Knöchelbereich gibt es Hautveränderungen.

  10. Ich wurde in den letzten sechs Monaten im Bauchraum oder an den Beinen operiert.

  11. Ich verwende Diuretika oder andere harntreibende Medikamente.

  12. Momentan habe ich eine Entzündung oder schmerzhaft gerötete Stellen an meinen Beinen.

  13. Ich verspüre beim Auftreten Schmerzen in meinem Fuß oder meinen Waden.

  14. Meine Beine sind unterschiedlich dick.

  15. Ich hatte schon einmal ein offenes Bein oder eine Thrombose.

  16. Ich habe eine Lungenembolie erlitten.

  17. Ich leide unter einer Blutgerinnungsstörung.

  18. Ich wurde in den vergangenen vier Wochen operiert.

  19. Aktuell trage ich einen Gips- oder sonstigen ruhig stellenden Verband an meinem Bein oder Knöchel.

  20. Ich habe ein starkes Übergewicht (BMI > 30).

Auswertung

Ab einer Ja-Antwort


Es besteht die Möglichkeit, dass Sie bereits an einer Venenerkrankung leiden. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, ob eine weitergehende Untersuchung bei einem Venenspezialisten erforderlich ist.

Bei 5 bis 7 Ja-Antworten


Es besteht eine erhöhte Bedrohung für eine Venenerkrankung. Vor einer Flugreise ist es zum Beispiel ratsam, einen Venenspezialisten zu konsultieren. Versuchen Sie langfristig, Risikofaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel und Übergewicht zu reduzieren. Lassen Sie sich dazu ärztlich beraten. Ein leichter Verdacht auf eine Beinvenenthrombose liegt vor, daher ist eine ärztliche Untersuchung empfehlenswert.

Ab 8 Ja-Antworten


Ihre Angaben weisen auf eine hohe Wahrscheinlichkeit hin, an einem Thrombus oder einer Thrombose zu leiden. Insbesondere, wenn Ihre Beine unterschiedlich dick sind und Sie Schmerzen in der Fußsohle oder in der Wade verspüren, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Unabhängig von geplanten Reisen ist eine Untersuchung Ihrer Beine notwendig, um eine Venenentzündung oder Thrombose auszuschließen.

Wichtige Hinweise


Bitte beachten Sie, dass dieser Test kein Diagnosetest ist und nur eine grobe Einschätzung Ihres persönlichen Risikos bietet. Er ersetzt keinesfalls eine ärztliche Untersuchung. Bei auch nur dem geringsten Verdacht auf ein erhöhtes Risiko – unabhängig vom Testergebnis – sollte ein Arzt oder zum Beispiel ein Venenspezialist konsultiert werden, um die individuelle Gefahr und mögliche Folgen auf die Gesundheit des Herzen, der Beine, den Venen oder für eine Lungenembolie einzuschätzen.

Die effektive Behandlung einer Thrombose erfordert einen gezielten Ansatz, der das Voranschreiten der Erkrankung stoppt, Komplikationen verhindert und das betroffene Gewebe schützt.

1. Medikamentöse Behandlung


Bei einer Beinvenenthrombose, aber auch bei anderen Formen ist die erste Wahl der Behandlung gerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulanzien), die das Risiko einer weiteren Thrombose verringern und ein Anwachsen des bestehenden Gerinnsels verhindern.


In den ersten Tagen wird häufig Heparin verabreicht, das intravenös oder subkutan verabreicht wird und das Risiko für eine Thrombose senken kann. Im weiteren Verlauf der Behandlung verschreibt der Arzt oft oral einzunehmende Antikoagulanzien, wie beispielsweise Vitamin-K-Antagonisten oder Medikamente aus der Gruppe der direkten oralen Antikoagulantien (DOAK).

2. Kompressionstherapie


Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung kann eine Kompressionstherapie mittels Kompressionsverband oder Kompressionsstrümpfen das Risiko eines postthrombotischen Syndroms senken. Durch den ausgeübten Druck wird der Blutfluss in den Venen unterstützt und Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe reduziert.

Kompressionstherapie

3. Vena-cava-Filter


Für Patienten, die keine gerinnungshemmenden Medikamente einnehmen können, kann die Platzierung eines Vena-cava-Filters in Betracht gezogen werden. Dieser Metallfilter kann Blutgerinnsel auffangen, die zur Lunge wandern und eine Lungenembolie auslösen können.

4. Operative Maßnahmen


In seltenen Fällen kann das Blutgerinnsel durch eine Operation (Thrombektomie) oder mittels eines Katheters entfernt werden. Bei umfangreichen Venenthrombosen kann ein solcher Eingriff angebracht sein. Alternativ besteht die Möglichkeit, das Gerinnsel mit Hilfe von Medikamenten aufzulösen (Thrombolyse).

5. Venenentzündung Behandlung


Bei einer Thrombose in oberflächlichen Venen, die häufig aufgrund einer Venenentzündung entsteht, reichen üblicherweise Maßnahmen wie Kompression und Kühlung aus. In ausgeprägten Fällen kann eine chirurgische Entfernung des Gerinnsels notwendig sein.

Wichtigkeit der schnellen Behandlung


Eine schnelle Therapie ist entscheidend, um das Risiko von Embolien zu senken und Spätfolgen wie eine Venenschwäche zu verhindern. Eine Selbstbehandlung ist nicht empfehlenswert, eine medizinische Diagnose und Behandlung ist unerlässlich.

Tiefe Venenthrombosen können ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, daher ist es von großer Bedeutung, effektive Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Die Thromboseprävention beinhaltet eine Kombination aus regelmäßiger Bewegung, einer gesunden Lebensweise und unter bestimmten Umständen der Verwendung von Antikoagulanzien und medizinischen Kompressionsstrümpfen.


Es gibt einige Risikofaktoren für Thrombose, die sich nicht verhindern lassen, wie ein höheres Alter oder eine genetisch bedingte Blutgerinnungsstörung. Andere Faktoren können jedoch durch geeignete Maßnahmen beeinflusst und das Thromboserisiko somit deutlich reduziert werden.

1. Bewegung und Lebensstil


Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein zentraler Bestandteil der Thromboseprophylaxe. Ausdauersportarten wie Schwimmen, Walking, Radfahren oder Wandern sind besonders effektiv, da sie den Blutfluss in den Venen anregen. 


Venengymnastik und Tätigkeiten, die die Wadenmuskulatur gleichmäßig aktivieren, wie zum Beispiel Tanzen, sind ebenfalls empfehlenswert.


Neben ausreichender Bewegung ist es wichtig, langes Sitzen und Stehen zu vermeiden. Falls dies im Berufsleben nicht immer möglich ist, sollten zumindest regelmäßige Bewegungspausen eingelegt und die Füße hochgelegt werden. Fußgymnastik kann auch unauffällig unter dem Schreibtisch betrieben werden.


Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 1,5 Litern täglich unterstützt die Thromboseprävention ebenso wie eine ausgewogene Ernährung und den Abbau von Übergewicht. Das Rauchen sollte unbedingt eingestellt werden.


Gerade ein Aufhören des Rauchens kann die Gefahr einer Thrombophlebitis (oberflächliche Venenentzündung) oder die Bildung von Thromben drastisch reduzieren

2. Medizinische Maßnahmen


In bestimmten Situationen, zum Beispiel nach Operationen, bei Erkrankungen am Herz oder bei längeren Krankenhausaufenthalten, können zusätzliche medizinische Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe sinnvoll sein. Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen, sogenannte Antikoagulanzien, können zeitweise eingesetzt werden. Diese sind entweder zum Spritzen oder zum Einnehmen erhältlich.

Lesetipp: Thrombose-Spritze richtig setzen


Ferner können medizinische Kompressionsstrümpfe, auch Anti-Thrombose-Strümpfe genannt, den Blutabfluss unterstützen. Sie üben Druck auf die Venen aus. Dieser Druck auf das Blutgefäß fördert somit die Durchblutung und vermindert die Gefahr der Bildung von Thromben (Blutpfropf). Die Notwendigkeit für diese Maßnahmen hängt von individuellen Faktoren ab und sollte immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

3. Der Reisethrombose vorbeugen


Langes Sitzen während der Reise, zum Beispiel auf Langstreckenflügen, erhöht das Risiko einer Thrombose und der Bildung eines Blutpfropf im Blutgefäß. Daher ist es wichtig, regelmäßige Bewegungseinheiten einzubauen und ausreichend zu trinken. Ratsam sind mindestens 250 Milliliter alkoholfreie Getränke pro Flugstunde, um das Blut zu verdünnen. Je nach individuellem Risiko können auch Heparinspritzen und gut passende Kompressionsstrümpfe sinnvoll sein.


Es sollte angestrebt werden, sich so oft wie möglich zu bewegen, etwa durch das Heben und Senken der Füße im Sitzen. Das Aktivieren der Muskelpumpe durch diese einfachen Bewegungen kann das Thromboserisiko senken.

Fazit Vorbeugung


Eine Thromboseprophylaxe ist nicht nur bei bereits bestehender Thrombose wichtig, sondern kann auch zur Vorbeugung vor der Bildung von Thromben eingesetzt werden.


Durch das Ergreifen von Maßnahmen wie zum Beispiel ausreichender Bewegung, einem gesunden Lebensstil und bei Bedarf die Verwendung von Antikoagulanzien oder Kompressionsstrümpfen kann die Entstehung einer Thromboembolie oder die Gerinnsel Bildung häufig vermieden werden. 


Dabei spielt die individuelle Absprache mit dem behandelnden Arzt stets eine zentrale Rolle.

Thrombose Spritze

Eine Thrombose äußert sich oft durch Schmerzen, eine Schwellung und Hautverfärbungen, zum Beispiel am Bein.

Äußerlich ist eine Thrombose durch geschwollene, gerötete und überwärmte Bereiche, häufig am Bein, erkennbar. Sie äußert sich darüber hinaus oft auch durch Schmerzen.

Im Anfangsstadium können leichte Schmerzen und zum Beispiel eine leichte Schwellung auftreten, häufig fehlen jedoch auch Symptome gänzlich.

Eine Thrombose kann sich wie ein Muskelkater oder wie ein ziehender Schmerz anfühlen, oft begleitet von einer Schwellung.

Eine Thrombose kann innerhalb weniger Stunden bis Tage gefährlich werden, da sie eine Lungenembolie verursachen kann.

Die Emboliegefahr bei einer Thrombose besteht solange, bis der Thrombus durch Behandlung aufgelöst oder stabilisiert ist.

Ja, trotz Blutverdünner ist eine Thrombose möglich, wenn andere Risikofaktoren wie Immobilität oder genetische Faktoren vorhanden sind.

Langes Sitzen oder Liegen über mehrere Stunden kann eine Thrombose begünstigen, insbesondere bei Vorliegen anderer Risikofaktoren wie einem postthrombotischen Syndrom.

Bei einer Thrombose sollte man längeres Sitzen oder Stehen vermeiden, nicht rauchen und zum Beispiel auch auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten.

Die Dauer der Krankschreibung bei Thrombose variiert je nach Schwere und Lokalisation, üblicherweise sind es mehrere Wochen.

Bei einer Thrombose ist es besser zu kühlen, Wärme kann die Entzündungsreaktion und somit die Symptome verschlimmern.

In der Schwangerschaft ist eine frühzeitige Diagnose und Therapie von Thrombosen essenziell, um Komplikationen für Mutter und Kind zu vermeiden.

Die Dauer einer Thrombose in der Wade ist individuell unterschiedlich und hängt von der Behandlung ab, sie kann Wochen oder auch drei bis sechs Monate dauern.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers auf anni.care verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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