Rollstühle im Alltag | Modelle & Kosten

Valentin Kronreif ist Mitgründer bei anni.care
verfasst vonValentin Kronreif
zuletzt aktualisiert am28. Juli 2023

Rollstühle kommen dann in Frage, wenn selbstständiges Gehen nicht möglich ist. Es gibt unterschiedliche Modelle, welche die Präferenzen der Nutzer:innen berücksichtigen.

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Auf dem Bild erscheinen sie: ein orthopädisches Bett, ein Ellenbogenpolster, eine Windel für Erwachsene, ein Stuhl, ein Caddy mit sechs Rädern

Der Rollstuhl ist eine gängige Mobilitätshilfe für Personen mit Gehbehinderung. Im Gegensatz zum Rollator eignet sich ein Rollstuhl für Personen, die aufgrund einer körperlichen Einschränkung vorübergehend oder dauerhaft nicht (und auch nicht mit Gehhilfen) gehen können. Im Rollstuhl wird es den Betroffenen ermöglicht, sich im Sitzen auf Rädern fortzubewegen. Der Rollstuhl kann entweder mit eigener Muskelkraft, durch eine schiebende Begleitperson oder einen elektrischen Antrieb bewegt werden. Die vielen unterschiedlichen Modelle unterscheiden sich in Größe, Gewicht und Antrieb. Außerdem gibt es je nach Nutzungsbereich auch Sonder-Modelle, die eine schnellere Fortbewegung oder ein Liegen im Rollstuhl ermöglichen. Abhängig von Nutzer:in, Einsatzgebiet und Krankheitsbild kommen deshalb andere Rollstühle zum Einsatz. Gerade aufgrund der hohen Komplexität ist es wichtig, dass bei der Auswahl eines passenden Modells eine professionelle Beratung in Anspruch genommen wird.


Ein Rollstuhl mit schwarzem Sitz und eleganten Fußstützen.
© Invacare


Was sollte man beim Kauf eines Rollstuhles beachten?

Abschnitt mit dem Namen Was sollte man beim Kauf eines Rollstuhles beachten?

Das Krankheitsbild und Nutzungsverhalten gibt Aufschluss darüber, welche Art von Rollstuhl sich optimal eignet. Allerdings gibt es auch innerhalb der Rollstuhl-Arten Unterschiede in den Modellen. Unterhalb finden Sie einige wichtige Entscheidungs-Faktoren aufgezeigt.


Rollstuhl-Breite

Bei der Rollstuhl-Breite gibt es erhebliche Unterschiede. So ist die Sitzfläche in der Regel zwischen 37 und 52 Zentimeter breit. Zu beachten ist, dass auch noch der Rahmen und die Räder zur Gesamtbreite hinzukommen. So liegt die Breite eines Standard-Rollstuhl inklusive Rahmen und Rädern grob zwischen 56 und 71 Zentimeter. Zu empfehlen ist deshalb, vor der Anschaffung eines Rollstuhls die Türbreiten in der Wohnung abzumessen. Viele gängige Türrahmen besitzen eine Breite zwischen 60 und 70 Zentimeter.


Klapp- bzw. Faltfunktion

Ist ein Rollstuhl zusammenklappbar bzw. faltbar, so hat dies große Vorteile. Der Rollstuhl ist platzsparend zu verstauen und kann unkompliziert im Auto transportiert werden. Hierbei sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass der Faltmechanismus möglichst einfach durchzuführen ist. Dadurch wird der faltbare Rollstuhl zu einer großen Erleichterung im Alltag.


Rollstuhl-Räder

Als Alternative zu den gängigen Vollgummireifen gibt es auch luftgefüllte Reifen, welche Vorteile beim Fahrkomfort bieten. Zusätzlich haben luftgefüllte Reifen einen geringeren Rollwiderstand, eine hohe Haltbarkeit und sind abriebfest. Um pannensicherer unterwegs zu sein, gibt es auch die Möglichkeit, die Reifen mit Stickstoff zu befüllen. Ein Pannenset sollte aber auch mit Stickstoff befüllten Reifen immer dabei sein.


Ein Rollstuhl mit schwarzem Sitz und eleganten Fußstützen.
HilfsmittelStandard-Rollstühle

Standard-Rollstühle eignen sich, um kurze Strecken im Alltag zurückzulegen. Sie sind die erste Wahl für kurzfristige Rollstuhl-Nutzer:innen.

Standard-Rollstühle ansehen
Ein Multifunktionsrollstuhl mit Kopfstütze, Fußstützen und Armlehnen für die Pflege.
HilfsmittelMulti-Funktions-Rollstühle

Multi-Funktions-Rollstühle werden für Personen mit schwerem Pflegebedarf eingesetzt. So kann beispielsweise eine liegende Position eingenommen werden.

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Ein Leichtgewicht-Rollstuhl mit Fußstützen und blauem Rahmen für aktive Rollstuhlfahrer.
HilfsmittelLeichtgewicht-Rollstühle

Leichtgewicht-Rollstühle sind in der Regel leichter als Standard-Rollstühle. Sie eignen sich für kurze und mittlere Strecken im Alltag.

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Ein moderner Elektrorollstuhl mit Fußstützen und blauen Details.
HilfsmittelElektro-Rollstühle

Elektro-Rollstühle verfügen über einen elektrischen Antrieb. Die Steuerung kann per Joystick oder mit Sprachsteuerung erfolgen. Einige Modelle haben eine Hub- oder Stehfunktion.

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Ein hochwertiger Aktivrollstuhl mit sehr wenig Gewicht und orangenen Streifen.
HilfsmittelAktiv-Rollstühle

Aktiv-Rollstühle können optimal an die Bedürfnisse der Nutzer:innen angepasst werden. Sie eignen sich für Personen, die den Rollstuhl dauerhaft selbst im Alltag nutzen.

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Für eine (anteilige) Kostenübernahme durch die Krankenkasse benötigen Sie ein gültiges Rezept. Ein Rezept für einen Rollstuhl kann der Hausarzt oder der zuständige Facharzt ausstellen. Prinzipiell kann fast jeder Arzt einen Rollstuhl verschreiben. Wichtig ist, dass auf dem Rezept eine gültige Hilfsmittelnummer aus dem GKV-Hilfsmittelverzeichnis vermerkt ist. Dabei fallen Rollstühle in die Kategorie 18 „Kranken-/Behindertenfahrzeuge“. Auch eine genauere Beschreibung, warum der Rollstuhl für den Nutzer bzw. die Nutzerin notwendig ist (z.B. zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben) unterstützt eine rasche Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Seit Anfang des Jahres 2022 können auch Pflegefachkräfte unter gewissen Voraussetzungen sogenannte “Empfehlungen zur Hilfsmittel- und Pflegehilfsmittelversorgung” geben.

Wie für alle anderen Hilfsmittel kann ein Rollstuhl dann bei der Krankenkasse beantragt werden, wenn der Erfolg der Krankenbehandlung davon abhängig ist oder eine Behinderung damit ausgeglichen werden soll. Das ist dann der Fall, wenn die Person dauerhaft oder vorübergehend auf die Nutzung eines Rollstuhls angewiesen ist. Dafür gibt es verschiedenste Gründe, die von einer kürzlichen Operation, über einen Unfall bis hin zu chronischen Erkrankungen reichen.

Gerade wenn Sie nur für einen kurzen Zeitraum einen Rollstuhl benötigen (z.B. nach einem Knochenbruch oder einer Operation) macht es Sinn, einen Rollstuhl zu leihen bzw. zu mieten. Häufig ist das bei einem Sanitätshaus in Ihrer Nähe möglich. Sie können auch bei Ihrer Versicherung anfragen, ob Sie bei einem Sanitätshaus in Ihrer Nähe einen Rollstuhl mieten bzw. leihen können. Die Kosten für eine Rollstuhl-Leihe werden in der Regel tageweise berechnet. So kostet das Ausleihen eines Standard-Rollstuhls ungefähr 5 Euro pro Tag. Teilweise werden die Kosten für einen geliehenen Rollstuhl von der Krankenkasse übernommen. Das sollten Sie allerdings vorab abklären.

Fragen wie „Welcher Rollstuhl ist der beste?“ werden häufig gestellt. Die Antwort ist eindeutig: Es gibt nicht DEN besten Rollstuhl. Die eigentliche Frage ist „Welcher Rollstuhl ist der richtige für die individuelle Situation?“. Die Auswahl eines passenden Modells ist von sehr vielen Faktoren abhängig. In ANNIs digitaler Beratung zu Rollstühlen können Sie die wichtigsten Fragen beantworten und so ein passendes Modell finden. Außerdem führt Sie ANNI durch die Auswahl passender Zubehöre. So können Sie in kürzester Zeit das optimale Rollstuhl-Modell für Ihre individuelle Situation finden.

Sofern ein gültiges Rezept vorhanden ist, kann eine anteilige Kostenübernahme bei der Krankenkasse beantragt werden. Meist übernehmen Sanitätshäuser die Abrechnung mit der Kasse. Die Rollstuhlfahrerin bzw. der Rollstuhlfahrer muss dann nur den Eigenanteil übernehmen. Dieser beträgt für einen Rollstuhl, wie für andere Hilfsmittel, mindestens 5 und maximal 10 Euro. Wenn sie sich für ein teureres Modell oder zusätzliches Zubehör entscheiden, so sind alle über den festgelegten Übernahmebetrag hinausgehenden Kosten selbst zu tragen.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers auf anni.care verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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