Rollatoren als Gehhilfe | Modelle & Kosten

Valentin Kronreif ist Mitgründer bei anni.care
verfasst vonValentin Kronreif
zuletzt aktualisiert am27. Juli 2023

Ein Rollator ist eine fahrbare Gehhilfe, die Menschen mit eingeschränkter Mobilität beim sicheren Gehen unterstützt.

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Auf dem Bild erscheinen sie: ein orthopädisches Bett, ein Ellenbogenpolster, eine Windel für Erwachsene, ein Stuhl, ein Caddy mit sechs Rädern

Der Rollator ist eine gängige Gehhilfe und eines der bekanntesten Hilfsmittel der heutigen Zeit. Er gehört zu den Gehhilfen mit Rädern - bestehend aus einem Rahmen mit vier Rädern, der durch zwei Handgriffe geschoben werden kann. Primär werden Rollatoren dazu eingesetzt, die selbstständige Mobilität der Nutzerin bzw. des Nutzers zu verbessern. Für viele Personen ist der Rollator eine notwendige Unterstützung, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und selbstbestimmt zu leben. Der Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit spielt für Menschen aller Altersstufen eine große Rolle. Die selbstständige Mobilität ist dabei ein Schlüsselfaktor.


Ein moderner Rollator mit beigen Details, Korb und Feststellbremsen vor weißem Hintergrund.
© Saljol


Es gibt unterschiedliche Modelle von Rollatoren. Sie unterscheiden sich im Material, im Einsatzgebiet und auch in der Bauweise. Die meisten Rollatoren besitzen eine Bremse, eine Fläche zum Rasten und sind faltbar bzw. klappbar.


Standard-Rollatoren

Der klassische Standard-Rollator ist sehr robust und besitzt einen Rahmen aus Aluminium oder Stahl. Viele Modelle besitzen einen Einkaufskorb oder einen Rückengurt. Der große Nachteil eines Standard-Rollators ist das hohe Gewicht. Modelle, welche von der Krankenkasse übernommen werden, wiegen in der Regel 10 Kilogramm oder mehr. Für kürzere Strecken oder als Gehhilfe für die Wohnung ist der Standard-Rollator eine gute Wahl. Für längere Strecken sowie bei regelmäßigem Anheben oder Verladen bieten Leichtgewicht-Rollatoren allerdings einen wesentlich höheren Komfort.


Leichtgewicht-Rollatoren

Der Rahmen der meisten Leichtgewicht-Rollatoren besteht entweder aus Carbon oder Aluminium, wobei Rollatoren aus Carbon besonders leicht sind. Trotz des niedrigen Gewichts von etwa 7 Kilogramm sind Leichtgewicht-Rollatoren sehr belastbar (in der Regel bis zu 150 Kilogramm). Durch das geringe Gewicht sind nicht nur längere Strecken, sondern auch Bordsteinkanten und andere Hindernisse einfacher zu meistern.


Wohnraum-Rollatoren

Rollatoren für die Wohnung bzw. den Innenraum (auch Stubenrollator oder Zimmerrollator genannt) sind von der Bauweise etwas anders als herkömmliche Rollatoren. Die Stubenrollatoren haben kleinere Reifen, sind besonders schmal gebaut und sehr wendig. So können sie auch in kleinen Räumen effektiv genutzt werden. Die für viele Rollatoren klassische Sitzfläche wird oftmals ausgespart und weicht einem kleinen Tablett, auf dem Teller, Medikamente und andere Dinge transportiert werden können. Für die Nutzung im Außenbereich eignen sich diese Rollatoren nicht, aber als Gehhilfe für die Wohnung sind sie eine ausgesprochen gute Unterstützung.


Outdoor-Rollatoren

Gelände-Rollatoren haben spezielle Reifen, die den Einsatz in der Natur und abseits von asphaltierten Wegen erleichtern. Die Reifen sind breiter, größer und im Vergleich zum Standard-Modell robuster. Rollatoren mit großen Rädern machen Spaziergänge in der Natur angenehmer, weil damit Steine oder Wurzeln einfach überwunden werden können. Hersteller setzen bei Outdoor-Rollatoren auf unterschiedliche Bauweisen, die beispielsweise eine schmalere Spurbreite der Vorder- oder Hinterräder besitzen. Eine Luftbereifung dämpft Stöße besser ab, wodurch die Gelenke geschont werden. Dadurch wird das Fortkommen auf unebenen Untergründen zusätzlich erleichtert und Hindernisse können einfach überwunden werden.


Spezial-Rollatoren

Neben den gängigen Rollatoren-Modellen gibt es noch Spezial-Rollatoren, die auf die Bedürfnisse einiger Zielgruppen abgestimmt sind. So gibt es beispielsweise spezielle Rollatoren für besonders große Menschen oder XXL-Rollatoren, die auf Belastungen über 150 Kilogramm ausgelegt sind. XXL-Rollatoren sind zusätzlich breiter gebaut als Standard-Modelle und ermöglichen so auch übergewichtigen Menschen das Rasten auf dem dafür vorgesehenen Sitz. Für Menschen mit Arthritis gibt es wiederum eigene Rollatoren mit Unterarmauflage. Für Kinder und Jugendliche bieten einige Hersteller zusätzlich zu den sonstigen Spezial-Rollatoren auch kleinere Rollatoren an. Die Rollatoren für Kinder und Jugendliche sind nicht nur kleiner, sondern auch bunter gestaltet und bieten eine höhere Bandbreite bei der Höhenanpassung.


Gehwägen

Im Gegensatz zu einem Rollator bietet ein Gehwagen noch mehr Stabilität und wird auch gerne für Gehübungen genutzt. Es gibt in der Produktgruppe starke Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen. So gibt es beispielsweise Gehwägen mit Sitz, Sitzhose oder auch Unterarmgehwägen. Bei einem Unterarmgehwagen können die Unterarme komplett abgelegt werden und so einen großen Teil des Körpergewichts abstützen. Ein Gehwagen ist so konzipiert, dass mit einem Rollstuhl dicht an dessen Längssäule herangefahren werden kann. So unterstützt ein Gehwagen Senioren, denen das selbstständige Aufstehen und Gehen nicht möglich ist.


Die günstigsten Rollatoren sind Standard-Modelle. Diese sind ab ungefähr 90 Euro zu erwerben. Die Leichtgewicht- und Premium-Modelle kosten in der Regel ab 200 Euro. Sonderanfertigungen können preislich noch weit darüber liegen. Es ist allerdings zu empfehlen, nicht unnötig zu sparen, wenn Sie einen Rollator kaufen. Qualitative Modelle können viele Jahre genutzt werden und machen die Nutzung wesentlich angenehmer.


Ein moderner Rollator mit beigen Details, Korb und Feststellbremsen vor weißem Hintergrund.
HilfsmittelLeichtgewicht-Rollatoren

Diese Rollatoren eignen sich durch die Leichtgewicht-Bauweise für die regelmäßige Nutzung auch auf längeren Strecken.

Leichtgewicht-Rollatoren ansehen

Die Krankenkasse trägt für einen Rollator in Standardausführung die notwendigen Kosten. Die Nutzerin bzw. der Nutzer muss lediglich einen Selbstbehalt entrichten. Grundvoraussetzung für eine anteilige Kostenübernahme durch die Kasse ist eine gültige Verordnung. Viele NutzerInnen entscheiden sich trotzdem für ein höherpreisiges Modell, da diese oftmals leichter und angenehmer in der Handhabung sind. Die Differenz der Aufzahlung muss von der Nutzerin bzw. dem Nutzer selbst getragen werden.

Heutzutage sind die meisten Rollatoren-Modelle bereits höhenverstellbar. Sie sollten deshalb bei der Wahl des passenden Rollators darauf achten, dass sich das gewählte Modell auf die Körpergröße der Nutzerin bzw. des Nutzers anpassen lässt. Sollte der Rollator nicht an die Körpergröße angepasst werden, dann kann dies mittelfristig zu Problemen mit dem Rücken und dem Gang führen. Insbesondere sehr große, besonders kleine oder übergewichtige Menschen sollten zu speziell auf die Bedürfnisse angepassten Modellen greifen.

Je nach Rezept übernimmt die Krankenkasse die Kosten für unterschiedliche Modelle von Rollatoren. In den meisten Fällen handelt es sich um einen Standard-Rollator.

Welcher Rollator der beste für Sie ist, kann nur eine fachliche Beratung herausfinden. Sie können entweder die Beratung hier digital durchlaufen oder ein Sanitätshaus in Ihrer Nähe besuchen.

Ein Rollator kann in jedem Sanitätshaus erworben werden, welches Rollatoren im Sortiment führt. Allerdings kooperiert nicht jedes Sanitätshaus mit Ihrer Krankenkasse. Wir helfen Ihnen gerne dabei, ein passendes Sanitätshaus in Ihrer Nähe zu finden.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers auf anni.care verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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