Diabetes mellitus Typ 3: Ursachen, Symptome und Behandlung

Valentin Kronreif ist Mitgründer bei anni.care
verfasst vonValentin Kronreif
zuletzt aktualisiert am12. Oktober 2023

Diabetes Typ 3 ist keine offizielle Klassifikation, sondern ein Begriff, der vor einiger Zeit in der medizinischen Forschung aufgetaucht ist. Diabetes Typ 3 beschreibt und beschäftigt sich mit der potentiellen Verbindung zwischen Diabetes und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer. In diesem Artikel befassen wir uns eingehender mit Diabetes Typ 3 und beleuchten die laufende Forschung in diesem Bereich.

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Diabetes mellitus Typ 3

Bei Typ 3 Diabetes wird angenommen, dass das Gehirn nicht in der Lage ist, Insulin effektiv zu nutzen, was zu Gedächtnisverlust und kognitiven Beeinträchtigungen führen kann. Es wird weiterhin vermutet, dass Insulinresistenz im Gehirn zur Entwicklung von Alzheimer beitragen kann. Daher wird diese Form des Diabetes manchmal als „diabetesbedingte kognitive Beeinträchtigung“ bezeichnet.


Bei Diabetes Typ 3 werden mehrere Untergruppen und Formen betrachtet, die allerdings noch weiterer Forschung bedürfen. Man unterscheidet bei den Diabetesformen des Typs 3 folgende 4 Untergruppen:


Diabetes Typ 3a:

  • Typ A wird oft als „Gestationsdiabetes“ bezeichnet.

  • Tritt während der Schwangerschaft auf und kann durch Faktoren wie Insulinresistenz beeinflusst werden.

  • Typ A ist ein Zustand, in dem das Hormonsystem die Insulinwirkung beeinflusst, was später zu Typ-2-Diabetes führen kann. Diabetes Typ 2 ist jedoch keine zwingende Folge.

Diabetes Typ 3b:


  • Ergebnis genetischer Mutationen oder seltener Erkrankungen wie dem „Insulin Autoimmun Syndrom“.

  • Betroffene Gene können direkt mit der Insulinsekretion oder -wirkung verbunden sein.

  • Hier kann es auch zu autoimmunen Reaktionen kommen, die die Insulinfunktion beeinflussen.

  • Diabetologie bietet tiefe Einblicke in solche speziellen Diabetesformen.

Diabetes Typ 3c:


  • Resultiert als Folge aus Schäden der Beta Zellen oder Erkrankungen des exokrinen Pankreas.

  • Zustände wie das „Stiff Man Syndrom oder auch Stiff Person Syndrom“ können hier relevant sein.

  • Der Mangel an Insulin tritt aufgrund direkter Defekte an den Betazellen oder durch autoimmun bedingte Zerstörung auf.

Körpergewebe

Diabetes Typ 3d:

  • Bei diesem Diabetes Typen liegt eine Schädigung des Hormonsystems vor.

  • Bei Typ 3d Diabetes können Krankheiten wie das Phäochromozytom zu einem Defekt bei der Produktion eines wichtigen Hormons führen.

Diabetes of the Young (MODY):

  • MODY (Maturity Onset Diabetes of the Young) ist eine seltene Form des Diabetes, die durch eine Genmutation verursacht wird.

  • Obwohl die Bezeichnung „Maturity Onset“ suggeriert, dass diese Form im Erwachsenenalter beginnt, tritt sie tatsächlich meistens in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter auf.

  • Es gibt verschiedene Untergruppen von MODY, die jeweils durch unterschiedliche genetische Mutationen und Folge-Krankheiten charakterisiert sind.

Der Begriff "Diabetes Typ 3" wird wie gesagt normalerweise verwendet, um auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Diabetes (Typ 2 Diabetes) und Alzheimer hinzuweisen. Alzheimer gilt derzeit als nicht heilbar. 


Es gibt zwar verschiedene Ansätze zur Behandlung von Alzheimer, aber sie zielen hauptsächlich darauf ab, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Gehirn Grafik

Es gibt zahlreiche Ursachen für Typ 3 Diabetes, die von genetischen Faktoren, über Syndrome und Defekte der Bauchspeicheldrüse bis zu externen Einflüssen reichen:

  • Genetische Faktoren: Einige Menschen weisen genetische Mutationen auf, die ihr Risiko für Typ 3 Diabetes erhöhen.

  • Erkrankungen des Gehirns: Schädigungen oder Erkrankungen wie Alzheimer können zu einer Form des Typ 3 Diabetes führen, die manchmal als Diabetes Typ 3a bezeichnet wird.

  • Insulinresistenz im Gehirn: Eine verminderte Insulinwirkung oder -produktion im Gehirn kann Diabetes Typ 3d verursachen.

  • Infektionen: Einige Virus-Infektionen, wie durch das Zytomegalie Virus verursacht, können in seltenen Fällen in der Bevölkerung eine Ursache bei der Entstehung von Typ 3 Diabetes spielen.

  • Hormonelle Störungen: Erkrankungen wie das Cushing Syndrom oder das Wolfram Syndrom können die Insulinwirkung beeinflussen und somit zu Typ 3 Diabetes führen

  • Autoimmunerkrankungen: In einigen Fällen kann eine Fehlfunktion des Immunsystems die Betazellen der Bauchspeicheldrüse angreifen, was zu einem Insulinmangel führt.

  • Chemikalien und Medikamente: Einige Chemikalien und Medikamente können das Risiko für die Entstehung von Typ 3 Diabetes erhöhen. Die Art der Chemikalien ist noch Gegenstand aktueller Forschung.

  • Kognitive Beeinträchtigungen: Gedächtnisverlust, Konzentrationsstörungen und Schwierigkeiten beim Lernen können auftreten.

  • Stoffwechselstörungen: Anzeichen bei einem Diabetiker dieser Gruppe ähnlich denen von Diabetes Typ 2, einschließlich erhöhter Blutzuckerspiegel und Resistenz gegen Insulin.

  • Gewichtsveränderungen: Unerklärlicher Gewichtsverlust oder auch -zunahme ohne offensichtlichen Grund.

  • Energiemangel: Chronische Müdigkeit, selbst nach ausreichendem Schlaf.

  • Neurologische Beschwerden: Kopfschmerzen, Schwindel und sogar Migräne können beobachtet werden.

  • Stimmungsschwankungen: Depressionen, Reizbarkeit und andere Stimmungsveränderungen können ein Anzeichen für Typ 3 Diabetes sein.

Visuelle Probleme: Verschwommene Sicht oder andere Augenprobleme, die nicht durch andere Ursachen erklärt werden können.

Modell Kognitive Zusammenhänge

Typ 3 Diabetes kann wie auch viele andere Erkrankungen zu Komplikationen führen.


Mit fortschreitender Erkrankung kann Typ 3 Diabetes beispielsweise zu einer deutlichen Verringerung der Lebensqualität führen. 


Zudem kann es bei Typ 3 Diabetes zu neurologischen Symptomen kommen, die die motorischen Fähigkeiten und die Sinneswahrnehmung beeinträchtigen.

Die Behandlung von Typ 3 Diabetes erfordert eine umfassende Herangehensweise, die sowohl medizinische als auch lebensstilbezogene Anpassungen einbezieht. Durch eine frühzeitige Intervention und die richtige Kombination von Therapieansätzen kann die Lebensqualität von Betroffenen maßgeblich verbessert werden:


Medikamentöse Behandlung


Die medikamentöse Therapie ist der erste Schritt in der Behandlung von Typ 3 Diabetes. Hierbei werden vor allem Medikamente eingesetzt, die den Blutzuckerspiegel stabilisieren. Einige Antidiabetika und Insulintherapien können helfen, die glykämische Kontrolle zu verbessern und die Progression der Erkrankung zu verlangsamen.


Lebensstil-Anpassungen


Eine ausgewogene Ernährung (siehe hierzu auch das nächste Kapitel) und regelmäßige körperliche Betätigung sind wesentliche Säulen in der Behandlung. Das Hervorheben einer kohlenhydratarmen Diät und das Integrieren von Übungen, die sowohl Ausdauer als auch Kraft fördern, können den Zustand maßgeblich beeinflussen.


Kognitive Therapien


Da Typ 3 Diabetes das Gehirn beeinflusst, können kognitive Therapieansätze hilfreich sein. Solche Therapien unterstützen Betroffene dabei, ihre Denkfähigkeiten zu trainieren und zu schärfen. Dazu zählen Gedächtnistraining, Problemlösungstechniken und gezielte Übungen zur Verbesserung der Aufmerksamkeit.


Regelmäßige Überwachung


Eine konsequente Überwachung des Blutzuckers und regelmäßige Check-ups sind unabdingbar, um den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und die Behandlungsstrategie entsprechend anzupassen.


Alternative Therapieansätze


Einige Betroffene ziehen auch alternative Behandlungsformen wie Akupunktur, Meditation oder spezielle Diäten in Betracht. Es ist jedoch wichtig, vor der Einbindung solcher Methoden einen Arzt oder einen medizinischen Fachmann zu konsultieren.

Ernährung Diabetes Typ 3

Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle und Vorbeugung von Typ 3 Diabetes. Eine ausgewogene, nährstoffreiche Kost kann nicht nur den Blutzuckerspiegel regulieren, sondern auch die kognitiven Funktionen schützen und fördern. Hier sind einige ernährungsbezogene Empfehlungen, die Betroffenen helfen können, mit Typ 3 Diabetes besser umzugehen:


Vollkornprodukte:


  • Fördern einen stabilen Blutzuckerspiegel.

  • Enthalten Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen.

Fisch und Omega-3-Fettsäuren:


  • Helfen bei der Reduzierung von Entzündungen.

  • Schützen die kognitiven Funktionen.

Blattgemüse und bunte Gemüsesorten:


  • Liefern wichtige Vitamine und Antioxidantien.

  • Beugen oxidativem Stress im Gehirn vor.

Nüsse und Samen:


  • Enthalten gesunde Fette und Eiweiß.

  • Unterstützen das Gehirn und fördern die kognitive Gesundheit.

Wenig Zucker und verarbeitete Lebensmittel:


  • Verhindern starke Blutzuckerschwankungen.

  • Reduzieren das Risiko einer Resistenz gegen Insulin.

Gesunde Fette:


  • Wie Avocado, Olivenöl und Kokosöl.

  • Fördern die Gehirn- und Herzgesundheit.

Ausreichend Flüssigkeit:


  • Unterstützt den allgemeinen Stoffwechsel.

  • Fördert die Entgiftung des Körpers.


Um die gesundheitlichen Auswirkungen von Diabetes Typ 3 zu minimieren und das Wohlbefinden zu maximieren, sollte die Ernährung sorgfältig beachtet werden. Die oben genannten Empfehlungen können einen Unterschied machen, wenn es darum geht, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern.

Die Lebenserwartung von Menschen mit Diabetes mellitus Typ 3 kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter der Schweregrad der Erkrankung, die allgemeine Gesundheit und die Qualität der erhaltenen Pflege.


 Es ist festzustellen, dass eine frühe Diagnose und eine konsequente Behandlung das Fortschreiten verlangsamen können. Zudem beeinflusst eine gesunde Lebensweise, zu dem auch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Kontrollen gehören, positiv die Prognose. 


Es ist jedoch essenziell, sich bewusst zu sein, dass individuelle Ergebnisse variieren können.

Die Vorbeugung von Diabetes mellitus Typ 3 konzentriert sich hauptsächlich darauf, die Risikofaktoren zu minimieren und eine gesunde Lebensweise zu pflegen. Hier sind einige Maßnahmen, die dazu beitragen können, das Risiko zu reduzieren:

  • Gesunde Ernährung

  • Körperliche Aktivität

  • Gewichtskontrolle

  • Gesundheitliche Kontrollen

  • Vermeidung von Rauchen und Alkohol

  • Geistige Gesundheit

Häufige Fragen zu Diabetes Typ 3

Was ist der Unterschied zwischen Diabetes Typ 1 und 3?

Abschnitt mit dem Namen Was ist der Unterschied zwischen Diabetes Typ 1 und 3?

Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper die insulinproduzierenden Zellen zerstört. Diabetes Typ 3 hingegen ist eng mit neurologischen Erkrankungen verknüpft und beeinflusst insbesondere das Gehirn. Beide Formen benötigen unterschiedliche Betreuungs- und Behandlungsansätze.

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