Dermatomyositis: Symptome & Behandlung (+ häufige Fragen)

Valentin Kronreif ist Mitgründer bei anni.care
verfasst vonValentin Kronreif
zuletzt aktualisiert am15. Oktober 2023

Die Dermatomyositis ist eine entzündliche Erkrankung, die sowohl Haut als auch Muskulatur betrifft. In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Dermatomyositis erkannt wird und welche Ursachen ihr zugrunde liegen. Wir erläutern Ihnen die notwendigen Schritte zur Diagnose durch den Arzt und welche Behandlungen es gibt. Zudem erhalten Sie Tipps für ein Leben mit Dermatomyositis und Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Trust Badge

Alle Inhalte auf anni.care sind von Experten verfasst oder geprüft.

Dermatomyositis

Die Dermatomyositis ist eine seltene Erkrankung (eine Form von Kollagenose), die sowohl die Muskulatur als auch die Haut betrifft. Sie zeichnet sich durch entzündliche Prozesse in den Muskeln und Hautveränderungen aus. 


Menschen mit Dermatomyositis erleben oft Muskelschwäche, Hautausschläge und andere Symptome, die auf eine gestörte Immunreaktion im Körper hinweisen. 


Was ist Juvenile Dermatomyositis?


Die juvenile Dermatomyositis ist eine Unterform, die in der Regel Kinder und Jugendliche betrifft. Ähnlich wie die Erwachsenenform zeichnet sie sich vor allem durch entzündliche Änderungen in Muskulatur und Dermis aus. Die Erkrankung manifestiert sich meist vor dem 18. Lebensjahr.


Kinder mit dieser Erkrankung können mitunter Muskelschwäche, Hautausschläge und manchmal auch Schwellungen um die Augen oder an anderen Stellen des Körpers haben. Die genaue Ursache der juvenilen Dermatomyositis ist bisher nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass genetische, umweltbedingte und immunologische Faktoren eine Rolle spielen.

Symptome: Wie lässt sich eine Dermatomyositis erkennen?

Abschnitt mit dem Namen Symptome: Wie lässt sich eine Dermatomyositis erkennen?
Symptome von Dermatomyositis

Die Dermatomyositis ist durch eine Reihe charakteristischer Krankheitssymptome gekennzeichnet. Obwohl die Symptome variieren können, gibt es bestimmte Hauptmerkmale, die bei vielen Patienten auftreten.


1. Muskelerkrankungen: Das häufigste Anzeichen der DM. Betroffene berichten über Schwierigkeiten beim Aufstehen,Treppensteigen oder Heben von Gegenständen.


2. Hautveränderungen: Die Haut kann durch die Krankheit rote oder lila Verfärbungen aufweisen, insbesondere an den Augenlidern, Knöcheln, Knien und Ellbogen. 


3. Gottron-Papeln: Das sind rötliche Hautläsionen, die typischerweise auf den Handgelenken und den Fingerknöcheln auftreten.


4. Muskelschmerzen: Einige Patienten klagen über Schmerzen oder Empfindlichkeit im Muskelgewebe und eine eingeschränkte Muskelaktivität.


5. Hautausschlag und -schwellung: Diese können sich über die gesamte Oberfläche ausbreiten, besonders auf den Schultern, dem Rücken, der Brust und den Oberschenkeln.


6. Muskelenzyme: Erhöhung der Konzentration bestimmter Muskelenzyme im Blut, die auf Muskelschäden hindeuten können.


7. Kalzifikationen: Einige Betroffene entwickeln harte, kalkhaltige Ablagerungen in der Unterhaut, besonders Kinder mit juveniler Dermatomyositis.


8. Schwierigkeiten beim Schlucken: Dies ist auf eine Muskelschwäche im Bereich der Speiseröhre zurückzuführen.


9. Lungenbeteiligung: In einigen Fällen kann es zu Atemproblemen aufgrund einer Beteiligung der Atemmuskulatur oder einer Inflammation und Schwäche des Lungengewebes kommen. Ein Befall weiterer Organe ist jedoch meist nicht gegeben.


Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Patienten alle diese Symptome aufweisen werden. Falls diese Verdachtsmomente und ein entsprechendes Krankheitsgefühl auftreten, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, vorzugsweise ein Spezialist für rheumatologische oder neuromuskuläre Erkrankungen.

Ursachen: Was kann eine Dermatomyositis verursachen?

Abschnitt mit dem Namen Ursachen: Was kann eine Dermatomyositis verursachen?

Die genauen Ursachen der DM sind bis heute nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass es sich in der Regel um eine Kombination aus genetischen, immunologischen und umweltbedingten Faktoren handelt:


1. Genetische Prädisposition


Einige Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Gene das Risiko für die Entwicklung einer Derma-Polymyositis erhöhen können. Familienmitglieder von Betroffenen könnten demnach ein leicht erhöhtes Risiko haben, ebenfalls an dieser Krankheit zu leiden.


2. Immunsystem und Entzündungsreaktionen


Die Polymyositis Dermatomyositis wird oft als Autoimmunerkrankung betrachtet. Das bedeutet, dass das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe – in diesem Fall Dermis und Muskulatur – als fremd erkennt und angreift. Dies führt zu Entzündungsreaktionen und den charakteristischen Symptomen..


3. Umweltfaktoren


Man vermutet, dass bestimmte Umweltfaktoren, wie Viren oder bestimmte Medikamente, als Auslöser für die DM dienen können. Diese Faktoren könnten das Immunsystem dazu anregen, gegen den eigenen Körper zu reagieren.


4. Zusammenhang mit anderen Erkrankungen


In einigen Fällen tritt DM gemeinsam mit anderen Erkrankungen auf, insbesondere mit bestimmten Krebsarten. Obwohl der genaue Zusammenhang bisher nicht vollständig verstanden wird, ist bekannt, dass Menschen mit Dermatomyositis ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten haben können.

Diagnose: Wie stellt der Arzt eine Dermatomyositis fest?

Abschnitt mit dem Namen Diagnose: Wie stellt der Arzt eine Dermatomyositis fest?
Diagnose von Dermatomyositis

Die Krankheitserkennung kann eine Herausforderung sein, da die Symptome vielfältig sind und sich mit anderen Erkrankungen überschneiden können. Dennoch gibt es eine Reihe spezifischer Untersuchungsmethoden, die Ärzte nutzen, um einen fundierten Befund zu treffen.


1. Klinische Untersuchung: Bei diesem ersten Schritt wird der Arzt nach charakteristischen Hautschwellungen etc. suchen. Das Auftreten von Muskelschwäche, insbesondere in den Hüften und Schultern, kann ebenfalls ein Hinweis sein.

2. Bluttests: Bestimmte Enzyme, die bei Muskelschäden freigesetzt werden, können im Blut nachgewiesen werden.Spezifische Antikörper können ebenfalls im Blut gefunden werden.

3. Elektromyographie (EMG): Mit dieser Methode können elektrische Aktivitäten in den Muskeln gemessen werden. Bei einer Dermatomyositis (Polymyositis)zeigt das EMG oft charakteristische Muster.

4. Muskuläre Magnetresonanztomographie (MRT): Ein MRT kann entzündliche Veränderungen in den Muskeln sichtbar machen und so Hinweise auf Muskelerkrankungen liefern.

5. Muskelbiopsie: Bei einer Muskelbiopsie wird eine kleine Gewebeprobe aus einem betroffenen Muskel entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Eine solche Muskelbiopsie kann vor allem entzündliche Wandlungen aufzeigen, die bei Dermatomyositiden typisch sind.


Eine genaue Diagnose erfordert oft eine Kombination dieser Untersuchungen. Sobald der Befund gestellt ist, kann der Arzt eine gezielte Behandlung empfehlen, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Myopathie zu verlangsamen.

Behandlung: So kann eine Dermatomyositis therapiert werden

Abschnitt mit dem Namen Behandlung: So kann eine Dermatomyositis therapiert werden
Behandlung von Dermatomyositis

Eine Diagnose jeder Form der Polymyositis kann beunruhigend sein. Doch mit einer frühzeitigen und angepassten Behandlung können die Symptome gelindert und ein möglichst normales Leben geführt werden. In diesem Kapitel erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Therapieansätze.


1. Medikamentöse Therapie


  • Kortikosteroide: Diese Medikamente, oft als Prednison bezeichnet, helfen, die Entzündung zu reduzieren. Sie sind oft die erste Wahl in der Behandlung.

  • Immunsuppressiva: Diese Medikamente, wie Methotrexat oder Azathioprin, werden verwendet, um das Immunsystem zu unterdrücken und die Entzündung zu reduzieren.

  • Biologische Therapie: Medikamente wie Rituximab können helfen, die Symptome bei einigen Patienten, die auf andere Therapien nicht ansprechen, zu lindern. 

2. Physiotherapie


Regelmäßige Physiotherapie kann helfen, die Muskelkraft zu erhalten und die Mobilität zu verbessern. Ein Physiotherapeut kann individuelle Übungen empfehlen und Tipps zur Schmerzlinderung geben.


3. Hautpflege


Da Dermatomyositis auch die Dermis betrifft, ist es wichtig, diese gut zu pflegen. Das beinhaltet:

  • Vermeidung von Sonneneinstrahlung, da sie lichtempfindlich sein kann.

  • Verwendung von hochwertigen Sonnenschutzmitteln.

  • Regelmäßige Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden Cremes.

4. Regelmäßige Überwachung


Es ist wichtig, regelmäßige Arztbesuche zu planen, um den Verlauf der Dermatomyositis Dermatomyositis zu überwachen und die Behandlung entsprechend anzupassen.


Durch eine Kombination aus Medikamenten, Physiotherapie und angepasster Hautpflege kann die Dermatomyositis effektiv behandelt werden. Das Hauptziel ist immer, die Lebensqualität des Patienten zu erhalten und zu verbessern.

Wassergymnastik

Ein Leben mit Dermatomyositis stellt Betroffene oft vor besondere Herausforderungen. Die Symptomatik der Erkrankung kann den Alltag beeinträchtigen, doch mit der richtigen Vorgehensweise und Anpassungen können Patienten dennoch eine hohe Lebensqualität erreichen. Im Folgenden finden Sie nützliche Tipps, um das Leben mit dieser Muskelerkrankung besser zu bewältigen:


1. Wissen erweitern: Informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen und Studien im Bereich Dermatomyositis. Dies kann durch den Besuch von spezialisierten medizinischen Portalen oder durch den Austausch in der Rheuma Liga erfolgen.


2. Hautpflege: Aufgrund der Hautbeteiligung ist eine intensive Hautpflege essenziell. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und nutzen Sie feuchtigkeitsspendende Cremes, um Hautveränderungen entgegenzuwirken.


3. Regelmäßige Kontrollen: Organisieren Sie in regelmäßigen Abständen Kontrollbesuche bei Ihrem Arzt. Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von Veränderungen und die Anpassung der Therapie.


4. Bewegung: Auch wenn Muskelschwäche ein häufiges Symptom ist, kann sanfte Bewegung wie Spaziergänge oder Wassergymnastik dazu beitragen, die Muskulatur zu stärken und Beschwerden zu lindern.


5. Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, die Entzündung im Körper zu reduzieren. Konsultieren Sie einen Ernährungsberater, um einen spezifischen Plan zu erstellen.


6. Sozialer Austausch: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr hilfreich sein. Überlegen Sie, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen oder online Foren zu besuchen.


6. Hilfsmittel nutzen: Bei starken Muskelschmerzen oder -schwäche können Hilfsmittel wie Gehhilfen oder orthopädische Schuhe unterstützend wirken.


8. Stressbewältigung: Stress kann Symptome verschlimmern. Entwickeln Sie Techniken zur Stressbewältigung, z.B. durch Meditation, Yoga oder Atemübungen.


Die Beachtung dieser Tipps kann Ihnen helfen, trotz der Muskelbeschwerden und Hautproblemen wegen der Dermatomyositis ein erfülltes Leben zu führen und das Beste aus Ihrem Alltag herauszuholen.

Häufige Fragen Dermatomyositis

Dermatomyositis gehört zu den rheumatischen Erkrankungen. Sie wird demnach dem Bereich Rheuma zugeordnet, obwohl sie sich von klassischen rheumatischen Erkrankungen unterscheidet.

Ja, Dermatomyositis ist eine Autoimmun-Erkrankung. Das bedeutet, dass das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Strukturen angreift und Entzündungen in Haut und Muskeln verursacht.

Nein, Dermatomyositis ist nicht ansteckend. Es handelt sich um eine Erkrankung des Bindegewebes, die durch autoimmune Prozesse ausgelöst wird und nicht durch Viren oder Bakterien übertragen wird.

Dermatomyositis geht oft mit charakteristischen Hautveränderungen einher. Dazu zählen lila Verfärbungen, besonders um die Augen, sowie das Auftreten von Gottron-Papeln. Diese Erscheinungen, kombiniert mit Muskelschwäche, sind typische Anhaltspunkte.

Während eines Schubs der Dermatomyositis intensivieren sich die Symptome. Die Muskelschmerzen können zunehmen und die Hautbeteiligung, wie die charakteristischen Hauterscheinungen, kann sich verschlimmern. Ein Schub erfordert oft eine Anpassung der Therapie und enge Betreuung durch den behandelnden Arzt.

Bei Verdacht auf Dermatomyositis sollte man einen Rheumatologen oder einen Facharzt für Dermatologie konsultieren. Diese Spezialisten haben umfassende Erfahrung in der Diagnose und Behandlung dieser speziellen Form der Myositis.

Bei einer Diagnose von Dermatomyositis ist eine frühe und angepasste Therapie essentiell. Patienten sollten regelmäßig Kontrolluntersuchungen wahrnehmen und Ratschläge zur Haut- und Muskelgesundheit befolgen. Bei schwereren Verläufen können Medikamente oder andere Therapieformen zum Einsatz kommen.

Die Lebenserwartung von Personen mit Dermatomyositis kann durch eine frühzeitige Diagnose und angepasste Therapie optimiert werden. In einigen Fällen können Komplikationen auftreten, die die Prognose beeinflussen. Eine individuelle Beratung durch den behandelnden Mediziner ist daher unabdingbar.

Ja, Dermatomyositis ist eine ernsthafte Erkrankung, die sowohl die Haut als auch die Muskulatur betrifft. Ohne angemessene Behandlung können schwerwiegende Komplikationen entstehen. Deshalb ist eine frühzeitige Diagnose und Therapie von entscheidender Bedeutung.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers auf anni.care verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.